Veranstaltungsreihe Gelebte Utopie

als Teil der OASE Weimar 2019
OASE 2019 Flyer
OASE 2019 Flyer

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14.10.19 – Film: Projekt A

Ort: M18, Marienstraße 18, 99423 Weimar
Einlass: 19:00 Uhr ; Beginn: 19:30 Uhr

Der Dokumentarfilm PROJEKT A taucht ein in die vielschichtige Welt der Anarchisten und bricht mit den gängigen Klischees über Steinewerfer und Chaoten. Er eröffnet viel mehr den Blick auf eine Bewegung, die das Unmögliche fordert, an den Grundfesten unserer Gesellschaft rüttelt und gerade deshalb das Augenmerk auf zentrale ungelöste Fragen unserer Zeit lenkt. Der Film handelt von einer politischen Bewegung, ihrer Theorie und den Menschen, die sich für deren Verwirklichung einsetzen. Hanna, Mariano, Didac, Margarita und Makis sind Anarchisten. Sie träumen von einer freien Gesellschaft. Sie entwerfen konkrete Visionen einer anderen Welt und versuchen diese in ihrem Leben umzusetzen. Sie glauben daran, dass Menschen herrschaftsfrei leben können, ohne Staat, ohne Polizei, ohne Gesetze und Justiz – aus heutiger Sicht eine absurde Vorstellung. Ihr Leben ist ein Ringen mit Obrigkeiten, Konventionen und Vorurteilen. Egal ob in Spanien, Griechenland oder Deutschland, überall treten sie für ihre Ideale ein und bleiben trotz aller Rückschläge und auch Repressionen durch den Staat kämpferisch. Anarchie ist ein radikaler Ansatz und die Protagonisten von PROJEKT A stellen die Grundprinzipien der kapitalistischen Weltordnung in Frage. Und damit sind sie nicht mehr alleine. Zwanzig Jahre nach dem Zusammenbruch des real existierenden Sozialismus stellen weite Teile der Gesellschaft ebenso den Kapitalismus als zukunftsfähiges Gesellschaftsmodell in Frage. Welche Alternativen bietet der Anarchismus? PROJEKT A geht dieser alten und zugleich neuen Idee nach und nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise zu anarchistischen* Projekten.

16.10.19 – Die Pariser Commune

Ort: Grüne Liga, Goetheplatz 9B, 99423 Weimar
Beginn: 18:00 Uhr

Im März 1871 griffen die Arbeiter*innen von Paris zu den Waffen und riefen ihre eigene Regierung aus: die Pariser Kommune war geboren. Damit schufen die arbeitenden Klassen von Paris »die endlich entdeckte politische Form, unter der die ökonomische Befreiung der Arbeit sich vollziehen konnte« (Marx). Doch schon nach kurzer Zeit schlossen sich die Kriegsgegner Deutschland und Frankreich gegen den Kommunismus zusammen ertränkten den Aufstand in Blut. Bereits drei Tage nach dem Fall der Kommune, am 30. Mai 1871, veröffentlichte Marx seine Schrift »Der Bürgerkrieg in Frankreich«. Sie stellt eine bewegende Verteidigung der Kommune, eine bittere Abrechnung mit ihren Feinden sowie eine markante Skizze der marxistischen Staatstheorie dar und zeigt auf, dass die fortschrittliche geschichtliche Rolle des Bürgertums im Kampf gegen feudalistische Willkür und für die Demokratisierung der Gesellschaft beendet sei. Wir freuen uns, dass wir Florian Grams, den Autor eines Einführungsbuches zur Pariser Commune, als Referenten gewinnen konnten.

17.10.19 – Anarchismus im Spanischen Bürgerkrieg

Ort: Teestube, Markt 21, 99423 Weimar
Beginn: 18:00 Uhr

Im Spanischen Bürgerkrieg wurde Katalonien 1936 Schauplatz eines einmaligen Experiments. Anarchist*innen übernahmen für einige Monate die Macht in Barcelona – ein Regime zwischen Utopie und Terror. Mit Gewehren, Handgranaten, Pflastersteinen, Molotowcocktails und LKW, die in selbstmörderischen Angriffen gegen die Barrikaden gesteuert wurden, griffen die Republikaner die franquistischen Soldaten an und schlugen den faschistischen Militärputsch zumindest in Katalonien nieder. Mit der Verteidigung der Spanischen Republik begann zugleich die erste anarchistische Revolution der Geschichte. Trotz ihrer kurzen Dauer ist sie bis heute Vorbild, Beispiel und Beleg  für die Möglichkeit der Herrschaftsfreiheit für viele Anarchist*innen.

Hier findet ihr die Dokus

18.10.19 – Vio.Me

Ort: Teestube, Markt 21, 99423 Weimar
Beginn: 18:00 Uhr

Die griechische Seifenfabrik vio.me ist inzwischen seit 7 Jahren besetzt und produziert seit fünfeinhalb Jahren in Selbstverwaltung. Dieser Erfolg beruht nicht zuletzt auf der Entschlossenheit der Belegschaft und der europaweiten Unterstützer*innenbewegung, die besetzte Fabrik mit allen Mitteln verteidigen zu wollen. Die dort ökologisch hergestellten Seifen werden in sozialen Zentren, anarchistischen Treffpunkten, besetzten Häusern und auf informellen Märkten vertrieben und nach Gründung der Vio.Me Sozialkooperative 2016, auch legal an solidarische Gruppen und Organisationen ins europäische Ausland geliefert. Die Geschichte der Fabrik und noch mehr ihrer Belegschaft ist damit ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass kapitalistische Krisen außer Armut, Leid und Verzweiflung auch die Emanzipation der von der Krise betroffenen Arbeiter*innen beinhalten kann.

Hier findet ihr die arte-Doku „Klassenkampf mit Bioseife“: https://www.youtube.com/watch?v=1yjz84AN5y8

Die Veranstaltungsreihe wird gefördert vom:

Lesekreis Ästhetik des Widerstands

„Ich würde mich vor den Fries begeben, auf dem die Söhne und Töchter der Erde sich gegen die Gewalten erhoben, die ihnen immer wieder nehmen wollten, was sie sich erkämpft hatten, […] Steine würden durch die Luft fliegen, Feuer und Blut würden aufschießen, bärtige Gesichter, zerfurchte Gesichter, mit kleinen Lampen über der Stirn, schwarze Gesichter, mit glitzernden Zähnen, gelbliche Gesichter unterm Helm aus geflochtenem Bast, junge Gesichter, fast kindlich noch, würden anstürmen und wieder untertauchen im Dampf, […] und Heilmann würde Rimbaud zitieren, und Coppi das Manifest sprechen, und ein Platz im Gemenge würde frei sein,

„Lesekreis Ästhetik des Widerstands“ weiterlesen

Sommercamp 2019

Unser Zeltlager richtet sich an alle Kinder und Jugendlichen zwischen 7 und 17 Jahren und findet dieses Jahr vom 04.-17. Augustauf dem Zeltlagerplatz Stöcklewald im Schwarzwald statt.

Unser Infoabend für alle interessierten Kinder, Jugendliche und Eltern zu allen Fragen rund ums Camp und unseren Jugendverband findet am Mittwoch, 05.06.19 um 18 Uhr in der Teestube / C.Keller statt (Markt 21 in Weimar).

Alle Infos und viele Bilder finden sich auf dieser Seite: https://falken-thueringen.de/sommercamp/

Für Rückfragen und weitere Infos schreibt uns gerne per Mail oder Facebook, ruft an oder kommt vorbei: Kontakt

Audio-Mitschnitte von der Reihe „Anarchismus und Kommunismus“

Hier findet ihr die Audio-Mitschnitte der beiden Einführungsvorträge unserer Veranstaltungsreihe zu „Anarchismus und Kommunismus“.

Anarchismus

Eine Einführung in den Anarchismus und ein Überblick über seine verschiedenen Strömungen

Jonathan Eibisch: Die (Un-)Möglichkeit von Vielfalt und Gemeinsamkeit – Zur Pluralität im Anarchismus und seinen verschiedenen Strömungen

Kommunismus

Eine Einführung in den Kommunismus und die zentralen Elemente des Marxismus

Simon Rubaschow: Kommunismus – Wirkliche Bewegung und Verein freier Menschen

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Veranstaltungsreihe zu Lebensreform, Esoterik und Ökologie

Alle Veranstaltungen finden in der „Teestube“ (Markt 21 in Weimar) statt. Veranstaltungsbeginn ist immer 18 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

31.10.18 – Grüne Braune – mit Peter Bierl

In der Einführung wird ein kurzer historischer Abriss gegeben und die aktuellen Aktivitäten der Rechten im Umweltbereich skizziert. Außerdem werden ideologische Vorstellungen behandelt, die sich jenseits der Rechten verbreiten und für deren Agitation, Rekrutierung und Bündnispolitik Anknüpfungen bieten.

Peter Bierl ist Autor, u.a. erschienen von ihm „Alle Macht den Räten: Rosa Luxemburg: Rätedemokratie und Sozialismus“, „Wurzelrassen, Erzengel und Volksgeister: die Anthroposophie Rudolf Steiners und die Waldorfpädagogik“, „Schwundgeld, Freiwirtschaft und Rassenwahn: Kapitalismuskritik von rechts: der Fall Silvio Gesell“ und „Grüne Braune: Umwelt-, Tier- und Heimatschutz von rechts“. Er schreibt u.a. für taz, jungle world und Süddeutsche Zeitung.

07.11.18 – FÜHRER ZUM SELBST – ZUR MASSENPSYCHOLOGIE DER ESOTERISCHEN SUCHE NACH DEM SELBST – MIT JÉRÔME SEEBURGER

Esoteriker inszenieren sich heute erfolgreich als spirituelle Individualisten, die sich auf der Suche nach einem Selbst befinden, das sie im Einklang mit dem Schicksal wähnen. Diese Suche ist zugleich eine Reinigung von allem, was ihnen an ihrem gegenwärtigen Selbst fremd erscheint, weil sie es im Banne des Egos gefangen glauben. Da sie ihr wahres Selbst in sich suchen, entsteht leicht der Eindruck, dass ihnen die Bindung an eine äußere Autorität fern liegt. Autoritäre Sekten kommen ihnen altmodisch vor. Alle sind so frei und individuell, dass sich niemand von einem Guru bevormunden lassen will. Dieser Schein soll im Vortrag durchdrungen werden. Wie sich anhand der Massenpsychologie der Bhagwan-Sekte nachvollziehen lässt, kommt die Selbstsuche nicht ohne Führer aus. Heute müssen diese nicht mehr wie der Urvater daherkommen, als der sich Bhagwan noch aufgespielt hat. Es reicht, als Brüderchen aufzutreten und schweigend auf der Bühne die „Power of Silence“ zu verkörpern, um die Selbstsuchenden in Scharen anzuziehen.

Jérôme Seeburger schreibt seine Dissertation zur Sozialpsychologie der Esoterik und untersucht vor allem ihren autoritären Charakter und den Zusammenhang mit dem Antisemitismus.

10.11.18 – Germanenkulte, Lebensreform und Esoterik als Nährboden der NSDAP – mit Günter Watermeier

Ein Vortrag soll sich mit dem Sumpf aus ökologischen, lebensreformerischen und esoterischen Organisationen beschäftigen, die u.a. zum Nährboden für den NS wurden und sich ihm gerne anschlossen, als er an die Macht kam. Es geht um einen historischen Abriss des Aufstiegs dieser reaktionären Ideologie und ihrer Verbrüderung mit dem NS und den Gründen für beides.

Günter Watermeier ist Historiker und forscht seit vielen Jahren zur Entstehung und Formierung der NSDAP, zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung und zur Jugendbewegung im Kaiserreich und in der Weimarer Republik.

Offene Mitgliederversammlung am 14.10.18

Wir laden alle unsere Mitglieder und alle Interessierten zu unserer Mitgliedervollversammlung am 14.10.18 ab 10 Uhr ein.

Es wird um einen Rückblick auf die letzten zwei Jahre gehen, eine Neuwahl des Vorstandes steht an und wir wollen uns Gedanken über die Arbeit in der nächsten Zeit machen. Dazu gibt es Essen, Getränke und nette Stimmung.

Also kommt vorbei! Wenn ihr Fragen habt, schreibt uns einfach eine Mail.

Literarischer Stadtrundgang – Die rote Köchin

Zeit: Samstag, 13.10.18 – 14 Uhr
Treffpunkt: hinter der M18 (Marienstr. 18)

Literarischer Stadtrundgang – Die Rote Köchin

Gemeinsam wollen wir die Stadt Weimar und ihre linke Geschichte erkunden. Das Buch „Die rote Köchin“ berichtet von der Geschichte einer spartakistischen Zelle in den 1920er Jahren, deren Mitglieder in Weimar lebten und am Bauhaus studierten. Wir wollen zusammen durch die Stadt spazieren, zu den Orten an denen die Zelle gewirkt und gekämpft hat und uns dabei von Ihren Berichten inspirieren lassen.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der OASE Weimar statt:

Kapitalismuskritik für Einsteiger*innen

Zeit: Mittwoch, 10.10.18 – 16 Uhr
Ort: M18 (Marienstr. 18)

Kapitalismuskritik für Einsteiger*innen

Arbeit nervt! Aber warum eigentlich? Als Studierende*r oder Sichbildende*r ist man nicht von den gesellschaftlichen Verhältnissen des kapitalistischen Arbeitssystems ausgeschlossen und in absehbarer Zeit muss man, wenn dies nicht schon der Fall ist, seine Arbeitskraft möglichst gut bezahlt verkaufen. Der Frage warum man diesem System so lange wie möglich entgehen will und einer möglichen Lösung in der Veränderung des Systems, wollen wir gemeinsam nachgehen. In unserer Einführung in die Kapitalismuskritik soll es um das Verhältnis von Arbeit im Kapitalismus gehen und wie das gesellschaftliche Leben umstrukturiert werden könnte, um aus diesem Zustand auszubrechen. Über Reflexionen innerhalb der Gruppe und anhand von Texten erarbeiten wir uns Kritik, die dann lange noch nicht am Ende angelangt ist, sondern eine Grundlage darstellen soll.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der OASE Weimar statt:

Führung durch das ehemalige KZ Buchenwald

Zeit: Mittwoch, 10.10.18 – 13 Uhr
Ort: Gedenkstätte Buchenwald

Im Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar und seinen Außenlagern wurden zwischen 1937 und 1945 insgesamt fast 280.000 Menschen von den Nazis gefangen gehalten. Politisch, rassistisch oder als sogenannte „Gemeinschaftsfremde“ verfolgt, sollten sie dauerhaft aus der deutschen „Volksgemeinschaft“ ausgeschlossen werden. In der Rüstungsindustrie und in zahlreichen anderen Bereichen wurden die Häftlinge zusätzlich zu schwerer Zwangsarbeit herangezogen. Wir wollen auf einem Rundgang durch die Gedenkstätte Spuren der Geschichte, die dort zu finden sind, aufgreifen und mehr über das Lager sowie dessen Nachgeschichte bis in die heutige Zeit erfahren. Es wird sehr kalt sein, also nehmt euch warme und windfeste Kleidung mit.

Gemeinsame Anreise ab Weimar Hauptbahnhof: Bus 6 „Buchenwald“, Abfahrt:  12:49 Uhr ab Hauptbahnhof

Die Veranstaltung findet im Rahmen der OASE Weimar statt: