Film „Der subjektive Faktor“ von Helke Sander

Ort: Gerber 1
Zeit: Mo., 24.09.18 – 19 Uhr
Eintritt frei

In „Der subjektive Faktor“ von Helke Sander geht es um das Geschlechterverhältnis innerhalb des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) und der westdeutschen Linken insgesamt zur Zeit um 1968:

Über die Identifikation mit den Kämpferinnen des Vietcongs lernte Helke Sander, die neuen Erkenntnisse auch auf ihre eigene Situation als Frau und alleinerziehende Mutter anzuwenden, und versuchte diese neue Sichtweise in die verschiedenen Gremien des SDS einzubringen. Hier scheiterte sie an der Borniertheit und Blindheit der Genossen. In ihrem autobiographisch geprägten Film »Der Subjektive Faktor«beschreibt sie eine Szene, in der sie zu einem Planungstreffen der Springer-Kampagne des SDS geht und den Genossen ein von ihr selbst entworfenes Flugblatt über die Manipulation der Hausfrauen vorlegt. Dieses wird jedoch von den Genossen brüsk abgelehnt. Während sie darauf wartet, ihr Anliegen vorbringen zu dürfen, reden die aufgeblasenen Knilche blasiert über die Selbstorganisation der Massen und merken nicht, dass mit Sanders Initiative eine Form der Selbstorganisation beginnt, die sie mit ihrer einseitigen Ausrichtung auf die Arbeiter nicht erfassen können. „Geh mal zur Annemarie in die Küche, die beschäftigt sich mit solchen Geschichten“, heißt es im Film.